शनिवार, 9 अगस्त 2014

27 - Eine Lokalrunde von Giovanni

Als ich kurz vor 20.00 Uhr die Wache betrat, um meinen Nachtdienst bei der zivilen Einsatzgruppe anzutreten, wurde ich schon ungeduldig von meinem Streifenpartner erwartet. Einer unserer Informanten hatte angerufen und mitgeteilt, dass sich in einem bestimmten Nachtlokal im Inspektionsbereich ein `Giovanni´ aufhalten sollte, der mit Haftbefehl gesucht würde. Nähere Informationen über Giovanni, über sein Aussehen etwa oder über die Funktion des Giovanni in dem hinreichend bekannten Lokal hatte er trotz intensiven Nachhakens nicht erhalten. Um eine gezielte Razzia in dem Lokal durchzuführen, waren die Informationen zu dürftig und der Informant allgemein zu unzuverlässig.

So beschlossen wir, die Sache auf weniger spektakuläre Weise anzugehen. Ich setzte den Kollegen gegen 22.30 Uhr - eine halbe Stunde nach Öffnung des Lokals - am Eingang desselben ab. Mein Streifenpartner betrat die Gaststätte, in der üblicherweise nur leichte Damen und ihre Beschützer verkehrten, wenn sie einmal ungestört unter sich sein wollten. Ein freier Barhocker war der geeignete Ort, um das kommende Geschehen zu verfolgen.

Mittlerweile hatte ich nach längerer Suche eine unbesetzte Telefonzelle mit einem - für Schwabinger Verhältnisse fast ein Wunder - freien Parkplatz davor (in einer Feuerwehranfahrtszone) entdeckt. Flugs die Nummer aus dem Telefonbuch gesucht und gewählt. "...Ja, bitte?" "Mächte ich sprrächän Giovanni, ist serr wiechtig!!!" Der Teilnehmer schrie irgendwohin nach einem Giovanni und legte dann kommentarlos den Hörer mit einem deutlichen Ruck zur Seite.

Ich hatte genug gehört, knallte den Hörer auf die Gabel und sprintete zum Dienstwagen zurück. Ich wollte meinen Partner nicht länger als unbedingt nötig mit der vornehmen Gesellschaft allein lassen. Wie er mir später berichtete, ereignete sich im Anschluss an meinen Anruf folgendes:

Der Wirt - er hatte das Gespräch angenommen - öffnete die Kellertür hinter der Bar und rief in den Keller hinunter nach Giovanni. Kurz darauf kam ein jüngerer Bursche in Malerkittel und mit Farbklecksen im Haar die Treppe herauf und nahm den Hörer auf. Nachdem er mehrmals vergeblich `Hallo´ gerufen hatte, legte er wieder auf und erkundigte sich erbost beim Wirt, ob er ihn verschaukeln wolle. Dieser beteuerte seine Unschuld. Da mischte sich einer der `Beschützer´ in das Gespräch. „He, Giovanni, ich glaube, das waren die Bullen. Jetzt haben sie dich am ... (volkstümlicher Ausdruck für Gesäß). Das wiederum entlockte Giovanni nur ein müdes Lächeln. "Bevor mich Bullen finden, gäht Welt unter. Suchen seit drei Jahren nach Giovanni, aber Giovanni sein schlau!" In das zustimmende Gelächter verkündete Giovanni lautstark, dass er eine Lokalrunde auf die dummen Bullen ausgeben würde.

Der Wirt zauberte Gläser auf die Theke, und ehe mein Kollege reagieren konnte, hielt er ein Stamperl Schnaps in den Fingern. Man prostete sich zu und - hopp - rann der Alkohol die Kehle hinunter. Ich betrat das Lokal just in dem Moment, als die Gläser klirrend wieder abgesetzt wurden. Kaum merklich deutete mein Partner mit dem Kopf auf Giovanni. Ich gönnte ihm einen extra langen Blick auf die Kriminaldienstmarke, ehe ich ihn bat, sich auszuweisen. Einen Moment herrschte atemlose Stille im Raum. Dann wieherte die Meute los. Der Rest war Formsache. Giovanni hatte vor langer Zeit seine Unterhaltszahlungen eingestellt und musste deshalb noch drei Monate absitzen.

Dass sich mein Partner ausgiebig für die Einladung zum Schnaps bedankte, verlangte allein schon die Höflichkeit...

24 - Der Verdacht

Es war an einem Freitagnachmittag. Feierabend. Gemäßigten Schrittes verließ ich die Dienststelle und machte mich auf den Weg zur U-Bahn-Station. Meine Gedanken kreisten um die kriminalistischen Höhepunkte des Tages: Fenster? Geschlossen! Radio? Licht? Ausgeschaltet! Tür? Abgeschlossen! Jalousien? Hochgezogen! Nichts stand dem wohlverdienten Wochenende im Wege. Nichts? Fast nichts! Denn in meine Gedanken hinein ertönten plötzlich die schrillen und aufgeregten Schreie einer Frau: "Halt! Stehenbleiben! So bleiben Sie doch stehen! Halt! Haaalt!" Das Wochenende verblasste jäh in der Ferne...

Ein schneller Blick über die Schulter ließ mich Böses erahnen. Eine schon betagte Dame stand mitten auf der Fahrbahn einer kleinen Seitenstraße. Aus ihrer Richtung kommend, rannte ein jüngerer, sportlich gekleideter Mann aus der Seitenstraße heraus, überquerte die Hauptstraße und lief weiter in meine Richtung. Der kleine Adam Riese in mir lief zur Höchstform auf: eine schreiende Dame + ein weglaufender Kerl = äußerst verdächtig! Weil also solchermaßen verdächtig, beschloss ich, dem Jogger meine Gesellschaft angedeihen zu lassen, um dann die Ursache der Schreie zu erkunden. Unauffällig setzte ich meinen Weg fort, um den Übeltäter in Sicherheit zu wiegen und zu keiner vorzeitigen Kurskorrektur zu veranlassen. Mein Konzept ging auf. Der Jogger joggte unbeirrt weiter auf mich zu. Als er dann nur noch einige Schritte von mir entfernt war, drehte ich mich auf dem Absatz herum. "Halt, Freundchen, nicht so hastig. Polizei! Bleiben Sie stehen!"

Ein kurzes, erschrockenes Aufflackern in den Augen des Gegners, ein schneller Haken und ein beginnender Spurt schienen mir deutliche Anzeichen dafür zu sein, dass der Läufer keinen Wert auf meine Bekanntschaft legte. Da das Verfolgen von spurtenden Sprintern gewichtsbedingt nicht zu meinen ausgesprochenen Spezialitäten zählt, bediente ich mich kurzerhand der kaloriensparenderen Disziplin des Aktenkofferweitwurfes. Mein Koffer landete zielsicher zwischen den Beinen des Joggers und dieser auf dem gepflegten Rasen des Seitenstreifens.

In der Folge bedurfte es erheblicher körperlicher Überredungskunst, den schwitzenden, glitschigen und wild um sich schlagenden Sportler zum Bleiben zu veranlassen. Immer wieder versuchte er mit aller Gewalt, sich aus meinen Haltegriffen zu entwinden. Er schien völlig unempfänglich für alle meine Aufforderungen, seinen Widerstand aufzugeben. Wir wälzten uns am Boden, in Bereichen, die sonst bevorzugt nur von vierbeinigen Münchnern und auch nur zur Verrichtung ihrer Notdurft aufgesucht werden. Nach endlosen Minuten wilden Gerangels hatte ich meinen Verdächtigen schließlich so fixiert, dass er sich in sein Schicksal ergab und nun kraft- und reglos seinem Bezwinger angstvoll ins Antlitz blickte.

Mit meiner `Beute´ unter dem Arm bat ich schließlich die Dame, die dem Geschehen aus sicherer Distanz interessiert beigewohnt hatte, mir den Grund ihrer verzweifelten Schreie mitzuteilen. Da ergab sich eine erste überraschende Wende der Lage: Die Dame hatte ihren Hund Gassi geführt. Als der Jogger beide überholte, schloss sich ihm der Hund fröhlich an, was jedoch vom Sportler missverstanden wurde. Aus Angst um seine Wadeln gab dieser Gas. Als sich das gemischte Doppel der Hauptstraße näherte, bekam nun auch die Dame Angst. Allerdings nicht Angst um die Wadeln des unbekannten Läufers, sondern davor, dass ihr Bello – würde er dem Jogger weiter folgen - beim Überqueren der Straße womöglich unter die Räder geraten könnte.

Diese Angst bewog sie, dem Jogger nachzurufen, stehenzubleiben, um so das Leben ihres Vierbeiners zu schonen. Warum der Jogger auf diese eindringlichen Rufe nicht reagierte, ergab sich gleich darauf. Zunächst aber lief der Läufer unbeirrt weiter. Als er sich dann unvermittelt mit meiner Person konfrontiert sah, erschrak er ob der Plötzlichkeit dieser Begegnung heftig. Vollends zum Missverständnis aber war es dann deshalb gekommen, weil - wie sich erst jetzt im Gespräch als zweite Überraschung herausstellte - der Jogger ein schottischer Tourist war, der kein einziges Wort Deutsch verstand!

Freimütig bekannte nun mein Gefangener, dass er mich für einen geistesgestörten Mörder gehalten hatte, der ihm grundlos an sein Leben wollte. Von dem, was ich ihm zugerufen hatte, hatte er kein Wort verstanden! Nachträglich wurde mir jetzt klar, warum er sich gar so heftig gewehrt hatte: der arme Kerl hatte Todesängste ausgestanden! Da sich ein ausgewogenes Verhältnis an Beulen, Kratzern, DNA-Antragen nichtmenschlicher Herkunft und Blessuren ergeben hatte, stand einer friedlichen Trennung nichts mehr im Wege. Nachdem ich meinem Sparringspartner erklärt hatte, an wen er sich wegen eines eventuellen Schadensersatzanspruchs oder eine Beschwerde wenden könne und ihm eine Visitenkarte von mir überreicht hatte, verabschiedete ich mich von ihm.

Zögernd und unsicher fragte er zweimal nach, ob er denn wirklich gehen dürfe. Ich bejahte und dann begann der Mann, sich vorsichtig und mit kleinen Schritten zu entfernen. Verstohlen blickte er sich mehrmals um, bis er einen Abstand von etwa 20 Metern zu mir erreicht hatte. Ein letzter Blick zurück und dann bot die geschundene Kreatur alles auf, was in ihrem Körper noch an Kraftreserven vorhanden war – wie von einer Sehne geschnellt, entfloh der Sportler in Windeseile dem Ort, an dem er so knapp nur dem Tod entronnen war. Auf eindringliche Weise aber hatte sich jedoch für mich wieder einmal das alte Sprichwort bewahrheitet: Treib´ Sport, oder bleibe gesund...

08 - Die `Schwabinger Welle´

Man schrieb das Jahr 1980 und eigentlich hätte es ein gutes Jahr werden können. Wenn - ja, wenn da nicht aus unerfindlichen Gründen ein kleines, unbedeutendes Sümmchen staatlicher Mittel in einem kleinen, wahrscheinlich ebenso unbedeutenden Titel übrig gewesen wäre und wenn nicht ein vermutlich überaus bedeutender, innovativer Vorgesetzter beschlossen hätte, auf Umwelt und Natur zu setzen.

Konkret bedeutete dies, dass eines Tages ein Lieferwagen auf unserer Inspektion vorfuhr und - mir nichts, dir nichts - drei Polizeidienstfahrräder auslud. Drei leibhaftige, grüngestrichene Polizeifahrräder, die (man höre und staune) darüber hinaus sogar - fast - dem modernsten Stand der Technik entsprachen. 26-Zoll-Räder machten sie für den Einsatz in niedrigen Unterführungen tauglich, breite Reifen und ein extra tiefliegender Lenker sorgten für ein gewisses "Manta-Feeling" und gute Bodenhaftung und der Drei-Gang-Nabenantrieb in Verbindung mit den kurzen Pedalen sorgten für eine ausreichende Motorleistung. Massive Stahlschutzbleche, ein Gepäckträger aus T-Trägern, Stahlfelgen und ein doppelt geschweißter Stahlrahmen machten deutlich, dass diese Wunderwerke modernster Ingenieurs-kunst auch im härtesten Geländeeinsatz ihren Mann stehen würden. Und die asymmetrisch packende Vorderradbremse in Verbindung mit der Rücktrittbremse gaben einen ersten Vorgeschmack auf ABS - kurz, hier hatte ein echter Praktiker für den praktischen Polizeidienst endlich ein Gefährt beschafft, das irgendwelche Lücken schließen würde, um deren Öffnung man sich sicher jahrelang in einem Arbeitskreis bemühte hatte.

Die vorübergehende Ratlosigkeit ob der unverhofften Fuhrparkvermehrung wurde rasch beseitigt, als unser (bis dahin) sehr verehrter Herr Inspektionsleiter uns freudig und sichtlich bewegt erklärte, dass künftig dank des Einsatzes der PDF (richtig: der Polizeidienstfahrräder) die rechtsfreien Räume im Englischen Garten praktisch auf null zusammenschrumpfen würden. Das war die Geburtsstunde der Fahrradstreife im Englischen Garten. Ich hatte meine Hochachtung vor dieser Neuerung wohl nicht geschickt genug verborgen, denn - welche Ehre - ausgerechnet ich sollte als Geburtshelfer tätig werden und die erste Fahrraddoppelstreife anführen dürfen. Am darauffolgenden Samstag war es soweit. Die - bitte, kein Neid! - polizeigrünen Packtaschen passten farblich zu der angeordneten Fahrradkleidung, nämlich dem Tuchrock (grün) der Mütze (weiß) und dem Binder (lang). Ein handliches Funkgerät in der eng anliegenden Trageschlaufe um den Oberkörper geschlungen und einen fröhlichen, ungequälten Blick im wachsamen Auge, waren wir bereit.

Fürsorglich achteten die 9 Kollegen aus der Schicht und die 41 Kollegen der Verfügungsgruppen, unterstützt von 6 Polizeihostessen, darauf, dass wir uns richtig herum auf die Sättel setzten und nicht versehentlich den Griff der Handbremse zogen. Wir konnten uns nur einen kleinen Teil der 50 wohlgemeinten Ratschläge merken, von denen der wohlmeinendste lautete: "Sagt niemandem, dass ihr von unserer Inspektion seid!" Dann hieß es: "Pedale frei!" Ach, hatte ich zu erwähnen vergessen, dass auch das Wetter mitspielte und schlappe 33 ° C im Schatten herrschten?

Am Anfang ging alles gut. So lange gut, bis uns die ersten beiden (denen noch ca. 50.000 weitere folgen sollten) Menschen zu Gesicht bekamen. Ausgerechnet auch noch zwei Rad fahrende, weibliche Menschen der Gattung `Klasseweib´! Was mögen sie wohl komisch gefunden haben an unserem Anblick, das sie veranlasste, einfach so von ihren Rädern zu fallen und laut prustend und japsend zu Boden zu gehen? Wir leisteten den beiden sofort Erste Hilfe, indem wir strampelnd zwischen den Büschen verschwanden. Schicksal, dass wir ausgerechnet am Anfang unserer Mission auf die einzigen beiden Wesen zwischen dem Mississippi und dem Auer Mühlbach treffen mussten, die für die Feinheiten des Polizeidienstes kein Feeling hatten.

Nun gut, der 26-Zoll-Rahmen war tatsächlich etwas niedrig für unser 1,90er Fahrgestell, so dass wir die Beine beim Treten etwas öffnen mussten, um mit den Knien nicht gegen die wirklich sehr niedrige Lenkstange zu stoßen. Auch die extra breiten Reifen schienen einen kleinen optischen Schönheitsfehler zu haben, da sie durch den breiten Querschnitt den Eindruck vermittelten, als sei keine Luft in den Reifen (später geäußerte Vermutungen, dass die platten Reifen eine Folge erheblicher Überladung der PDF gewesen seien, konnten bislang wissenschaftlich nicht untermauert werden). Und wenn der Sattel etwas breiter gewesen wäre, wären sicherlich die Gesäßtaschen links und rechts davon nicht so weit nach unten gehangen. Dafür sorgte die weit nach vorn gebückte Sitzhaltung dafür, dass der Tuchrock am Rücken nicht nur ordentlich stramm saß, sondern sogar noch ein Stückchen nach oben rutschte und damit den Blick auf das tadellos gebügelte Diensthemd freigab.

Die gebückte Stellung in Verbindung mit dem Schild der Dienstmütze verhinderte, dass wir rechtzeitig die Menschenmassen wahrnehmen konnten, die sich auf den Rasenflächen des Englischen Gartens breitgemacht hatten. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf und die "Schwabinger Welle" wurde geboren. Denn solange wir nun - aufgeschreckt durch ein vielhundertstimmiges Gebrüll - über die freie Fläche hasteten, um den Schutz des gegenüberliegendes Buschbestandes zu erreichen, lief neben uns her eine Bewegung durch die Massen, die heute in allen Fußballstadien der Welt als die "Mexikanische Welle" bekannt ist.

Mütter zogen ihre Kinder an sich, ein junger Bursche mit seinem 16-Gang-Rennrad fuhr ein Stückchen neben uns her und feuerte uns sportlich an ("... fang mich doch, Dickerchen...!"), um sich gleich darauf im Staub der sonnendurchglosten Wege für immer zu verlieren. Andere weinten förmlich vor Glück, dass nunmehr die Polizei auch dieses Stiefkind der polizeilichen Überwachung voll in den (Polizei-) Griff bekommen hatte.

Kurzum: wir hatten allen Grund zu der Befürchtung, dass alles wie geplant lief. Nach endlosen Minuten und tausende Fans später (die Zeitungen schrieben am Montag, dass an diesem Tag ein Jahrhundertbesucherrekord im Englischen Garten zu verzeichnen war) erreichten wir das rettende Gebüsch. Gnadenlos steuerten wir unsere Einsatzfahrzeuge durch Zweige und Gestrüpp. Der Schweiß perlte unter der Mütze hervor und lief zwischen Hemd und Rücken abwärts. Wir blickten uns um. Niemand folgte uns.

Auf Schleichwegen (die wir noch von früher her, aus der prä-pedalen Zeit kannten) kamen wir zu einer steilen Fußgängerbrücke, die über den Mittleren Ring hinweg ins sichere Niemandsland führte. Noch ein, zwei feste Tritte in die Pedale steil bergauf - da geschah es: ein geradezu himmlisches Knacken, ein Ruck - und ein Pedal brach einfach ab! All der viele Stahl in Gepäckträger und Schutzblechen, im Rahmen und wer-weiß-wo-noch - und ausgerechnet an den lieben, kleinen Pedalen war gespart worden! Wer konnte das ahnen! Das war Rettung in letzter Sekunde. Ein in der Nähe tätiger, barmherziger Bootsverleiher hielt uns solange verborgen, bis der über Funk angeforderte VW-Bus mit zwei freundlichen Kollegen eintraf.

Unseren Inspektionsleiter mögen leise Zweifel am Erfolg seines Konzeptes befallen haben, als er unsere Schadensmeldung las. Er war aber tapfer genug, sich nichts davon anmerken zu lassen, als er uns versprach, dass wir zukünftig bei ihm nicht mehr Rad fahren bräuchten. Ehrenwort!

राहुल ने की NDTV पर शादी

6 मार्च को NDTV Imagine के रियलटी शो 'राहुल दुलहनिया ले जाएगा' में आखिर स्वर्गीय प्रमोद महाजन के बेटे राहुल महाजन ने डिंपी गांगुली को शादी के लिये चुना। मुम्बई के एक आलीशान होटल में कई हस्तियों के आशीर्वाद के साथ विवाह संपन्न हुआ। फाइनल राउण्ड में राहुल महाजन से शादी करने के लिये तीन लड़कियां हरप्रीत छाबड़ा, डिंपी गांगुली और निकुंज मलिक पहुंची थीं। एनडीटीवी इमेजिन का यह शो 'राखी का स्वयंवर' की सफ़लता को दोहराने के रूप में देखा जा रहा था। लोग यह जानने के लिये उत्सुक थे कि क्या राहुल सचमुच उस लड़की से शादी करेगा या फिर राखी सावन्त की तरह शो समाप्त होने के बाद शादी से इनकार कर देगा।

हालांकि शो के दौरान राहुल की निकुंज के साथ अधिक बनती दिख रही थी। पर स्त्रोतों का कहना है कि डिंपि गांगुली ने तो स्वयंवर में भाग लेने के लिये एक फिल्म का ऑफर भी छोड़ दिया था, इसलिए उसे विजेता के रूप में देखा जा रहा था। यह भी माना जा रहा है कि राहुल और डिंपी एक दूसरे को शो आरम्भ होने से पहले से जानते हैं। रिपोर्टों के अनुसार हरप्रीत छाबड़ा तो एक वर्ष के लिये राहुल के साथ 'कॉन्ट्रेक्ट मैरिज' करने को भी तैयार थी।

इस शो की पहली कड़ी 1 फरवरी को प्रसारित की गई थी। उदयपुर में पहुंची पन्द्रह सुन्दरियों में से राहुल को अपना जीवन साथी चुनना था। राहुल ने उससे प्यार करने वाली लड़की को मोर के साथ कढ़ा हुआ कड़ा उपहार में देने और अपना शेष जीवन उसके साथ व्यतीत करने का वादा किया था।

उसने मीडिया से बात करते हुए उसने कहा था कि यह शो कोई मज़ाक नहीं है। वह सचमुच शादी करेगा और इस बार वह अन्तिम सांस तक उसे निभाएगा (उसने अपनी पहली पत्नी को तलाक दे दिया था)। उसे ऐसे जीवन साथी की तलाश है जो बुद्धिमान, मानसिक रूप से मजबूत, नरम दिल हो, सारा जीवन उसके साथ चलने में सक्षम हो, तरह तरह की परिस्थियां सम्भाल सकती हो और उसके मित्रों का आदर कर सकती हो। हंसते हुए उसने यह भी कहा था कि उसका कद भी उससे मिलता हो।

राहुल की पहली पत्नी शवेता सिंह, जिसके साथ राहुल ने 2006 में शादी की थी, को भी स्वयंवर के बारे में पता था और राहुल उसके साथ लगातार संपर्क में था। हाल ही में उनका तलाक हो गया था। उसने कहा था कि पिछले तीन वर्षों में उसके साथ बहुत कुछ घटा है। अब एनडीटीवी इमेजिन पर अपना जीवन साथी चुनने के साथ उसके जीवन में एक नया अध्याय शुरू होने जा रहा है। एनडीटीवी ने 'राखी का स्वयंवर' को जिस संवेदनशीलता और गम्भीरता के साथ सम्भाला और साथ में दर्शकों के लिये मनोरंजन के तत्व को भी बरकरार रखा, राहुल ने उसकी सराहना की। पर शो ने भारतीय पत्नी चुनने के पारंपरिक मानदण्डों को और सुदृढ किया है जैसे खाना बनाना आना, ईलाज के घरेलू नुस्खों का पता होना आदि। प्रतियोगी लड़कियों में कोई भी राहुल की तरह तलाकशुदा नहीं थी। अन्य रियलटी शो की तरह इस शो में भी भावनाओं और विवादों का उपयोग किया गया।

इंटरनेट पर शो देखने के लिए कड़ियां-
http://ishare.rediff.com/video/others/rahul-dulhaniya-le-jayenge-promo/1149570
http://www.desi-tashan.com/category/tv-serials/ndtv/rahul-dulhaniya-le-jayega/

अमरजीत सिंह शौकीन, म्युनिक

Indien steigt wieder in das Geschäft mit Seltenen Erden ein

https://www.gtai.de/DE/Content/__SharedDocs/Links-Einzeldokumente-Datenbanken/fachdokument.html?fIdent=MKT201103168003&source=DBNL&sourcetype=NL
Datenbank: Länder und Märkte
Datum: 17.03.2011
Land: Indien
Produktkategorie: Artikel
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Indien steigt wieder in das Geschäft mit Seltenen Erden ein
Produktion soll verdreifacht werden / Kooperation mit Japan geplant / Von Boris Alex
New Delhi (gtai) - Obgleich Indien über die viertgrößten Reserven an Seltenen Erden verfügt, spielt das Land auf dem Weltmarkt keine Rolle. Doch das soll sich nun ändern. Die indische Regierung möchte die Förderung und Produktion ausbauen und den Großteil der Erzeugnisse nach Europa, Japan und die USA exportieren. Unter anderem ist der Bau eines Werks mit einer Jahreskapazität von 5.000 t Rare Earth Oxid geplant. Als Abnehmer hat sich bereits ein japanisches Handelshaus in Position gebracht. (Kontaktanschrift)

Indien möchte sich künftig ein Stück der globalen Nachfrage nach Seltenen Erden sichern und beabsichtigt, in den nächsten Jahren die Förderung und Produktion auszuweiten. Künftig soll nicht mehr nur der lokale Bedarf gedeckt, sondern der Großteil der Metalle im Ausland abgesetzt werden. Indien hatte 2004 den Export von Seltenen Erden gestoppt, da die Chancen auf dem Weltmarkt aufgrund der weitaus günstigeren Konkurrenz aus der VR China gering waren.

Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach den begehrten Metallen und der gleichzeitigen Verringerung der Exportquoten auf chinesischer Seite wittert die Branche allerdings wieder Morgenluft. Die indische Regierung hofft, von den politischen und wirtschaftlichen Konflikten rund um die Seltenen Erden - insbesondere zwischen China und Japan - profitieren zu können. Und tatsächlich hat die japanische Wirtschaft in den letzten Monaten bei der Suche nach alternativen Quellen zur Deckung ihres wachsenden Bedarfs an Seltenen Erden seine Fühler auch nach Indien ausgestreckt.

Angesichts dieser positiven Entwicklung ist geplant, die bisherige Produktion von derzeit 2.700 auf 7.700 t pro Jahr zu verdreifachen. Indien hat gegenwärtig einen Anteil von 2% am weltweiten Output von Seltenen Erden, der auf rund 130.000 t geschätzt wird. Bis 2015 soll sich die globale Nachfrage auf 300.000 t und bis 2020 auf 500.000 t erhöhen, so die Prognose von Indian Rare Earths Ltd. (IREL).

Der staatliche Produzent hält eine Steigerung des indischen Marktanteils auf bis zu 10% in den kommenden zehn Jahren für möglich. Indien verfügt offiziellen Angaben zufolge über Seltene-Erden-Reserven in Höhe von 3 Mio. t. Damit belegt der Subkontinent hinter China, den GUS-Staaten und den USA den 4. Rang. Die weltweiten Vorkommen werden auf rund 110 Mio. t geschätzt, davon befindet sich die Hälfte in chinesischem Boden.

Indien möchte den Großteil seiner geplanten Produktion im Ausland absetzen und steigt daher Ende 2011 erstmals nach sieben Jahren wieder in das Exportgeschäft ein. Die Regierung hofft, dass der Bergbausektor inzwischen über die notwendige Technologie und Ausrüstung verfügt, um auch preislich auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Laut IREL plant Indien den Bau einer neuen Produktionsstätte für Seltene Erden, in der ab 2012 jedes Jahr 10.000 t Monazit zu 5.000 t Rare Earth Oxid weiterverarbeitet werden sollen.

Die Investitionskosten für das Werk, das im ostindischen Bundesstaat Orissa errichtet werden soll und dessen Bau laut Presseinformationen bereits genehmigt wurde, belaufen sich nach Angaben von IREL auf 1,4 Mrd. indische Rupien (iR; 22,5 Mio. Euro; 1 Euro = 62,31 iR). Auch andere staatliche und private Anbieter von Seltenen Erden und Mischmetallen wie Kerala Minerals and Metals Ltd. (KMML) oder Cochin Minerals and Rutiel Ltd. (CMRL) haben Expansionspläne bekannt gegeben.

Abnehmer für die Produkte gibt es bereits. IREL hat mit dem zur japanischen Toyota Gruppe gehörenden Handelshaus Toyota Tsusho eine Liefervereinbarung über Rare Earth Oxid aus der geplanten Fabrik in Orissa geschlossen. Die beiden Länder hatten im Dezember 2010 vereinbart, künftig enger bei den Seltenen Erden zu kooperieren. Japan reagiert damit auf die zunehmenden Spannungen mit seinem bisherigen Hauptlieferanten China. Auch soll die Möglichkeit eines Joint Venture zwischen IREL und Toyota Tsusho sondiert werden.

Kontaktanschrift:
Indian Rare Earths Ltd. (IREL)
Plot No.1207,Veer Savakar Marg, Prabhadevi, Mumbai - 400 028
Tel.: 0091 22/24 38 20 42, Fax: -24 22 02 36
E-Mail: cs@irel.gov.in, Internet: www.irel.gov.in
(B.A.)

Privater Sektor soll Indiens wachsendes Müllproblem lösen

Marktvolumen in Abfallwirtschaft bei 8 Mrd. US$ / "Waste to energy" gewinnt an Bedeutung / Von Boris Alex
New Delhi (gtai) - Der Wirtschaftsboom auf dem indischen Subkontinent bringt nicht nur mehr Wohlstand, sondern auch immer höhere Müllberge mit sich. In den Ballungszentren soll die Abfallmenge um jährlich 5% zunehmen. Schon heute sind die Kommunen mit der Aufgabe völlig überfordert und hoffen auf eine Kooperation mit der Privatwirtschaft. Tatsächlich verdienen immer mehr Unternehmen Geld mit Dienstleistungen rund um die Abfallwirtschaft. Deren Marktvolumen wird auf 8 Mrd. US$ geschätzt. (Kontaktanschrift)

Der zunehmende Wohlstand in Teilen der indischen Gesellschaft lässt auch die Müllberge wachsen. Allein in den 423 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern fallen nach Schätzungen des Ministry of Urban Development (MoUD) jeden Tag rund 83.000 t Abfall an, davon knapp die Hälfte in den 35 Millionenstädten des Landes. Damit halten die Ballungszentren einen Anteil am gesamten indischen Müllaufkommen von etwa 73%. Und die Situation in den Städten verschärft sich: Denn bis 2024 soll sich die Abfallmenge pro Tag und Kopf von heute 0,4 auf 0,6 kg erhöhen.

Städtisches Müllaufkommen im Finanzjahr 2009/10 *)

Einwohnerzahl Anzahl der Städte Abfallmenge pro Tag (in t) Anteil am nationalen Müllaufkommen (in %)
Über 4 Mio. 7 21.000 18,3
1 Mio. bis 4 Mio. 28 19.643 17,1
100.000 bis 1 Mio. 388 42.635 37,1
Insgesamt 423 83.278 72,5

CSV Export

*) 1.4. bis 31.3.

Quelle: Ministry of Urban Development, 2010

Hinzu kommt, dass in den nächsten 20 Jahren weitere 150 Mio. bis 200 Mio. Menschen in die indischen Städte strömen dürften und der Druck auf die Entsorgungsinfrastruktur weiter zunehmen wird. Die Abfallbehandlung reißt bereits heute ein großes Loch in die Haushaltskassen der Städte und Kommunen. Das MoUD schätzt, dass zwischen 500 und 1.500 iR pro Tonne Müll aufgewendet werden müssen. Davon entfallen 60 bis 70% auf die Beseitigung von Straßenmüll, 20 bis 30% auf den Abfalltransport und lediglich 5% auf die Entsorgung.

Um das wachsende Müllproblem in den Griff zu bekommen, setzen die Kommunen verstärkt auf die Beteiligung des Privatsektors und konnten hier in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Vorhaben erfolgreich realisieren. Doch nach Einschätzung der National Solid Waste Association of India (NSWAI) gibt es nach wie vor zu wenige bankfähige Projekte, denn die Zahlungsbereitschaft der indischen Haushalte für eine geregelte Müllentsorgung ist gering.

Die Nachfrage nach privaten Dienstleistungen rund um die Abfallbehandlung dürfte sich in den nächsten Jahren dennoch positiv entwickeln. Branchenschätzungen zufolge liegt das Marktpotenzial bei rund 8 Mrd. US$ jährlich. Allerdings können sich die professionellen Anbieter mit einem Umsatzvolumen von 500 Mio. $ bislang nur ein kleines Stück vom Kuchen sichern. Dieses wächst allerdings mit jedem Jahr, denn die privaten Unternehmen dringen in immer mehr Bereiche der Müllentsorgungs- und Verwertungskette vor.

Die Regierung hat das Potenzial einer Zusammenarbeit mit dem Privatsektor bei der Abfallbehandlung inzwischen erkannt und setzt gezielt auf Public Private Partnership (PPP). Ende 2010 befanden sich in ganz Indien 72 PPP-Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 70 Mrd. indische Rupien (iR; rund 1,1 Mrd. Euro; 1 Euro = 62,07 iR) in unterschiedlichen Implementierungsstadien. Weitere 17 Vorhaben mit einem Volumen von 21 Mrd. iR befinden sich laut MoUD derzeit "in der Pipeline" und dürften in den nächsten Monaten ausgeschrieben werden.

Einer der größten Akteure auf dem Markt ist Ramky Enviro Engineers Ltd. (REEL) aus dem südindischen Hyderabad. Das Unternehmen war - wie die meisten Private Player - zunächst im Bereich Sondermüllentsorgung (industrielle Giftstoffe, Krankenhausabfall) aktiv, hat aber inzwischen seine Geschäftstätigkeit auf die Behandlung von städtischem Haushaltsmüll ausgedehnt und plant nun den Einstieg ins Recycling-Geschäft. Unternehmensangaben zufolge betreut REEL derzeit rund 65 Build Operate Transfer (BOT) Vorhaben mit einem Projektvolumen von 35 Mrd. iR.

Auch die Energiegewinnung aus Abfall - "Waste to energy" - findet auf dem Subkontinent immer mehr Anhänger. Die Regierung hofft, hiermit zwei Fliegen, die wachsenden Müllberge und das ebenfalls hohe Energiedefizit, mit einer Klappe zu schlagen. In der Hauptstadt New Delhi befindet sich die erste große Müllverbrennungsanlage mit einer Leistung von 20 MW in der Planung. Hier sollen künftig knapp 2.000 t der jeden Tag anfallenden 6.000 bis 8.000 t Haushaltsmüll verbrannt werden und so Strom für 600.000 Haushalte liefern.

Die Anlage wird als PPP gemeinsam mit dem Infrastrukturkonzern Jindal ITF entwickelt und soll etwa 2 Mrd. iR kosten. Der Anteil von "Waste-to-energy" an der gesamten Stromerzeugung liegt laut Frost & Sullivan derzeit bei nur 1%. Der Marktforscher sieht hier jährliche Zuwachsraten von 12% bis 2013. Kritiker befürchten allerdings, dass die Infrastruktur rund um die Müllverbrennungsanlagen in den wenigsten Städten ausreicht, um diese wirtschaftlich zu betreiben.

Zum einen ist die Müllsammlung in den meisten Ballungszentren nach wie vor in der Hand des nicht-organisierten Sektors mit seinen Hunderttausenden von Müllsammlern und Tausenden von Zwischenhändlern, so dass eine zuverlässige Versorgung der Müllverbrennungsanlage logistisch schwer zu bewerkstelligen ist. Hinzu kommt, dass der Brennwert des indischen Hausmülls aufgrund des geringen Papier- und Plastikgehaltes, der nur etwa ein Drittel des Volumens ausmacht, sehr niedrig ist.

Es bleibt abzuwarten, ob der wirtschaftliche Betrieb einer "Waste-to-energy"-Anlage unter diesen Vorzeichen möglich ist. Auch das "Co-processing" - also die Energieerzeugung aus Abfall für den Produktionsprozess - ist in Indien bislang kaum verbreitet. Im Jahr 2009 wurden etwa 100.000 t Abfall dem "Co-processing" - vor allem in der Zementherstellung - zugeführt. Weil die Müll produzierenden Unternehmen nicht bereit sind, dafür zu zahlen, dass ihr Abfall entsorgt wird, lohnt sich für die potenziellen Abnehmer die Investition in die teure Anlage nicht.

Kontaktanschrift:
National Solid Waste Association of India (NSWAI)

25, Unique Industrial Estate, Veer Savarkar Marg, Prabhadevi, Mumbai - 400 025

Tel.: 0091 22/29 20 75 77, Fax: -29 20 29 51

E-Mail: nswai@envis.nic.in, Internet: www.nswai.com

Indiens Regierung will Schiffbauindustrie stärker fördern

Branchenumsatz wächst zweistellig / Bau neuer Werften geplant / Von Boris Alex
New Delhi (gtai) - Der indische Schiffbausektor befindet sich weiter im Aufwind. Der Umsatz der Werften verzeichnete 2010/11 ein Plus von 16% auf rund 1 Mrd. Euro. Zuletzt belegte das Land bei den Neubestellungen weltweit den vierten Rang. Bis 2020 soll der Marktanteil der indischen Werften von derzeit 1 auf 5% gesteigert werden. Die Regierung möchte mit Hilfe des Privatsektors neue Werften bauen sowie bestehende Anlagen für die Konstruktion größerer Schiffe erweitern. Die Kosten für die geplanten Vorhaben werden auf rund 2 Mrd. Euro geschätzt. (Kontaktanschriften)

Die Schiffbauindustrie auf dem Subkontinent soll in den kommenden Jahren international weiter an Bedeutung gewinnen - so zumindest die Pläne der indischen Regierung. Nach Einschätzung des Department of Shipping besitzen die lokalen Werften das Potenzial, bis 2020 ihren Weltmarktanteil von zuletzt 1 auf 5% zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie für den Wettbewerb fit gemacht werden. Denn bislang werden in Indien vor allem kleine und mittelgroße Schiffe gefertigt.

Nach Angaben des Branchendienstleisters Clarkson Research Services belegt Indien bei der Anzahl der Neubestellungen hinter der VR China, Korea (Rep.) und Japan den vierten Rang. Demnach standen im Februar 2011 insgesamt 182 Schiffe mit einer gewichteten Bruttoraumzahl von knapp 2 Mio. cgt (compensated gross tonnage) in den Auftragsbüchern der indischen Werften. Der weltweite Orderbestand lag bei rund 7.200 Schiffen mit 140 Mio. cgt. Doch nicht nur die Bestellungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen, auch der Umsatz des Schiffbausektors hat sich positiv entwickelt.

Das Department of Shipping beziffert den Umsatz der indischen Werften für das Finanzjahr 2010/11 (1.4. bis 31.3.) auf 62 Mrd. indische Rupien (iR; rund 987 Mio. Euro; 1 Euro = 62,97 iR), ein Plus von 16% gegenüber 2009/10. Dabei entfallen rund drei Viertel des Branchenumsatzes auf die drei Schiffbauer ABG Shipyard, Bharati Shipyard und Cochin Shipyard. Alle drei Werften verzeichneten zudem 2010/11 zweistellige Umsatzzuwächse gegenüber der Vorjahresperiode.

Umsatz ausgewählter indischer Werften (in Mrd. iR)

Werft 2008/09 2009/10 2010/11 *) Veränd. (in %)
ABG Shipyard 14,1 18,1 21,0 16,0
Bharati Shipyard 9,3 12,5 15,0 20,0
Cochin Shipyard 9,9 10,1 11,3 11,9
Pipavav Shipyard k.A. 4,5 4,5 0,0
L&T 1,8 2,6 3,2 23,1
Chowgule & Co. 1,5 2,0 2,9 45,0
Tebma Shipyard 3,2 2,1 2,5 19,0
Modest Infrastructure 0,8 0,7 0,7 0,0
Shoft Shipyard 0,6 0,6 0,6 0,0
Alcock Ashdown 0,6 0,6 0,6 0,0
Insgesamt 41,8 53,8 62,3 15,8

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*) vorläufige Schätzung

Finanzjahr: 1.4. bis 31.3.

Quelle: Department of Shipping, 2011

Damit sich diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren fortsetzt, hat die indische Regierung für 2011 ein Förderprogramm für die Schifffahrtsindustrie angekündigt. Die Ziele für die nächsten zehn Jahre hatte das Department of Shipping bereits in seiner "Maritime Agenda 2010 - 2020" formuliert. Danach soll der Anteil Indiens am internationalen Schiffsverkehr bis 2015 auf 15% verdoppelt und die Hafenkapazitäten bis 2020 auf 3 Mrd. t pro Jahr mehr als verdreifacht werden. Den Investitionsbedarf für das Programm schätzt das Ministerium auf 80 Mrd. Euro.

Im Bereich Schiffbau wurden insgesamt 13 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von knapp 110 Mrd. iR identifiziert. Zwei Drittel der Kosten sollen dabei vom Privatsektor getragen werden, so die Pläne der indischen Regierung. Zu den größten Einzelprojekten zählen der Bau von zwei Greenfield-Werften zur Konstruktion von großen Massengutfrachtern und VLCC-Tankern. Die Projekte sollen als Public Private Partnership (PPP) ab 2012 realisiert werden. Die Kosten für die beiden Werften beziffert das Department of Shipping auf insgesamt 70 Mrd. iR, wobei 60 Mrd. iR von privaten Investoren beigesteuert werden sollen.

Eine der größten Werften des Landes, Cochin Shipyard im südindischen Kochi, soll in den nächsten Jahren ausgebaut und modernisiert werden. Unter anderem sind ein Trockendock zum Bau von Flugzeugträgern sowie die Erweiterung von zwei Anlegestellen geplant, um künftig auch größere Schiffe bauen und reparieren zu können. Die Kosten für die Projekte belaufen sich auf rund 17 Mrd. iR. Hier soll rund ein Drittel des Investitionsvolumens von privaten Partnern geschultert werden.

Ob die anvisierten Vorhaben tatsächlich in den kommenden Jahren realisiert werden, bleibt abzuwarten, denn in der Vergangenheit kam es bei großen Werftprojekten immer wieder zu erheblichen Verzögerungen. Aktuelles Beispiel ist die geplante Werft von Bharati Shipyard und der Apeejay Group im ostindischen Bundesstaat Orissa. Zeitungsberichten zufolge gibt es - wie so häufig bei Infrastrukturvorhaben in Indien - Probleme beim Landerwerb.

Zwar hat die Regierung einen 450 ha großen Küstenstreifen nahe des Hafens Dhamra zugesichert, doch bislang wurde das Land nicht übertragen. Die beiden Unternehmen beabsichtigen, insgesamt 20 Mrd. iR in den Bau der Greenfield-Werft zu investieren. Dort sollen künftig Capesize-Frachtschiffe mit bis zu 300.000 dwt (dead weight tonnage) gebaut werden. Die Investoren sind bereits auf der Suche nach alternativen Standorten, unter anderem im Bundesstaat Andhra Pradesh.

Auch der Bereich Schiffsreparatur soll nach Plänen der indischen Regierung stärker gefördert werden. Laut Department of Shipping wurden hier zuletzt knapp 5 Mrd. iR umgesetzt. Damit hat Indien einen Anteil am Weltmarkt von unter 1%. Mit Western India Shipyard gibt es bislang nur eine auf Reparaturarbeiten spezialisierte Werft in Indien. Das Schifffahrtsministerium schätzt das Marktpotenzial auf 25 bis 30 Mrd. iR pro Jahr und hofft, den Marktanteil Indiens bis 2020 auf 10% steigern zu können.

Mit dem Haushalt für das Finanzjahr 2011/12 wurde auch eine Lockerung der Importvorschriften für Ersatzteile für Wasserfahrzeuge beschlossen. Bislang durften lediglich die indischen Werften entsprechende Teile zollfrei einführen. Ab dem 1.4.11 können nun auch Schiffsbesitzer und Reedereien Ersatzteile im Ausland beziehen, ohne Einfuhrabgaben zahlen zu müssen.

Für deutsche Unternehmen aus der Schiffbau und -zulieferindustrie, die sich über Export- und Investitionschancen im indischen Schiffbausektor informieren möchten, organisiert die Deutsch-indische Handelskammer vom 3.4. bis 8.4.11 eine Delegationsreise. Neben Werftbesichtigungen und B2B-Meetings ist auch der Besuch der Fachmesse "SMM India", die vom 7.4. bis 9.4.11 von der Messe Hamburg in Mumbai organisiert wird ( www.hamburg-messe.de/smm_india/smm_india_en/start.php), geplant. Nähere Informationen zu der Reise sind auf der Homepage der AHK ( http://indien.ahk.de/events/upcoming-events) erhältlich.

Kontaktanschriften:
Deutsch-Indische Handelskammer

Ansprechpartnerin: Sabrina Lopp

Citadellstrasse 12, 40213 Düsseldorf

Tel: 0211/36 05 97-98, Fax: -35 02 87

E-Mail: lopp@indo-german.com, Internet: www.indien.ahk.de

Shipyards Association of India

504, Vikram Tower, 16 Rajendra Place, New Delhi - 110 008

Tel.: 0091 11/25 81 12 28, Fax: -25 81 12 28

Internet: www.saindia.net

Department of Shipping

Room No. 428, Transport Bhawan, 1 Parliament Street, New Delhi - 110 001

Tel.: 0091 11/23 71 02 20, Fax: -23 71 03 56

E-Mail: dsadmn-ship@nic.in, Internet: www.shipping.gov.in

KfW Entwicklungsbank fördert erneuerbare Energien in Indien

Kreditabkommen über 200 Mio. Euro geschlossen / Partner gesucht
New Delhi (gtai) - Deutschland wird Indien künftig stärker beim Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Die KfW Entwicklungsbank hat mit der Indian Renewable Energy Development Agency (IREDA) im März 2011 ein Kreditabkommen über 200 Mio. Euro geschlossen. Mit dem Darlehn sollen neue Technologien und innovative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle in den Bereichen Solarenergie, Windkraft, Biomasse und Wasserkraft gefördert werden. (Kontaktanschrift)

Die KfW Entwicklungsbank hat einen Kredit über 200 Mio. Euro mit der Indian Renewable Energy Development Agency (IREDA) vereinbart. Mit dem Darlehen sollen innovative Projekte im Bereich alternative Energien finanziert werden. Gefördert werden sowohl neue Technologien als auch alternative Finanzierungs- und institutionelle Beteiligungsmodelle in den Bereichen Solarenergie - sowohl Photovoltaik (PV) als auch Solarthermie - Windkraft, Biomasse sowie Wasserkraftwerke mit einer Leistung von maximal 25 MW.

Der am 7.3.11 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) in New Delhi unterzeichnete Förderkreditvertrag "New Renewable Energy Programme" umfasst eine Kreditlinie von 200 Mio. Euro sowie einen begleitenden Zuschuss über 0,5 Mio. Euro für die technische Unterstützung von IREDA. Die Laufzeit des Kredits beträgt zwölf Jahre einschließlich eines dreijährigen Moratoriums.

Es ist das vierte Kreditabkommen zwischen der KfW Entwicklungsbank und IREDA in den vergangenen 20 Jahren. Für IREDA ist es zugleich das größte Refinanzierungsdarlehen seit Bestehen der Förderbank. Indien ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien stark an technischen und finanziellen Kooperationen mit internationalen Partnern interessiert. Denn das Land hat sich ehrgeizige Ziele im Energiesektor gesetzt. Bis 2022 sollen sich die netzgebundenen Erzeugungskapazitäten von heute 19 auf 75 GW vervierfachen.

Vor allem die Nutzung der Sonnenenergie soll vorangetrieben werden. Im Rahmen der "Solar Mission" werden bis 2022 PV- und Solarthermie-Projekte mit einer Leistung von 20 GW von der Zentralregierung gefördert. Aber auch die Windkraft sowie Biomasse und Wasserkraft sollen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Derzeit beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien am indischen Energiemix etwa 11%.

Kontaktanschrift:
Indian Renewable Energy Development Agency (IREDA)

Ansprechpartner: Herr Debashish Majumdar (Chairman & Managing Director)

August Kranti Bhawan, Bhikaiji Cama Place, New Delhi - 110 066

Tel.: 0091 11/26 71 74 00, Fax: -26 71 74 16

E-Mail: cmd@ireda.in, Internet: www.ireda.gov.in

Indiens Haushalt setzt auf Wachstum statt Sparkurs

Regierung verspricht hohe Sozialausgaben und weniger Schulden / Tiefgreifende Wirtschaftsreformen bleiben aus / Von Katrin Pasvantis
Mumbai (gtai) - Indiens Finanzminister präsentierte am 28.2.11 den Haushaltsentwurf für das im April beginnende Finanzjahr 2011/12 (1.4. bis 31.3.). Oberste Priorität haben Förderprogramme für arme Bevölkerungsschichten sowie die Senkung des Haushaltsdefizits. Diese soll durch höhere Steuereinnahmen im Zuge eines kräftigen Wirtschaftswachstums von real 9% erreicht werden. Eine Liberalisierung im Bereich ausländischer Direktinvestitionen lässt weiter auf sich warten.

In diesem Jahr stehen in Indien Wahlen in fünf Bundesstaaten an. Der Haushalt, den Finanzminister Pranab Mukherjee von der regierenden Kongresspartei vorgestellt hat, ist deshalb ein Balanceakt: Das Defizit soll gesenkt werden, jedoch nicht auf Kosten der Wähler. Statt signifikanter Sparmaßnahmen stehen höhere Ausgaben vor allem für die ärmeren Bevölkerungsschichten auf der Agenda.

Um die Neuverschuldung zu begrenzen, setzt Mukherjee auf steigende Einnahmen. Der Minister rechnet mit einem Plus von 18% bei den Steuerzuflüssen. Wenn Indiens Wirtschaft langsamer als mit den erwarteten 9% zulegt, könnte es auf der Einnahmeseite jedoch eng werden. Einige Analysten warnten in den letzten Wochen vor einer leichten Abschwächung des BIP-Wachstums 2011/12 auf eine Rate unterhalb der prognostizierten 8,6% des laufenden Finanzjahres.

Haushalt Indien (in Mrd. iR) 2010/11 2010/11 überarbeitet 1) 2011/12 2)
1 Einnahmen 3) 6.822 7.838 7.899
2 Kapitaleinnahmen 3) 4.265 4.327 4.678
3 Gesamteinnahmen (1+2)3) 11.087 12.166 12.577
4 Nicht-Plan-Ausgaben 7.357 8.216 8.162
5 Plan-Ausgaben 3.731 3.950 4.415
6 Gesamtausgaben (4+5) 11.087 12.166 12.577
7 Einnahmendefizit 2.765 2.698 3.073
8 Haushaltsdefizit 3.814 4.010 4.128
.. in % des BIP 5) 5,5 5,1 4,6
9 strukturelles Defizit 4) 1.327 1.602 1.448
.. in % des BIP 5) 1,9 2,0 1,6

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Wechselkurs: 1 Euro = 63,60 indische Rupien (iR)

1) Stand Februar 2011; 2) Prognose; 3) ohne Einnahmen aus Marktstabilisierungsmaßnahmen; 4) Haushaltsdefizit abzüglich Zinsendienst; 5) Prognose BIP 2011/12: 89.809 Mrd. iR

Quelle: Union Budget 2011-12 ( http://indiabudget.nic.in)

Das Haushaltsdefizit ist das zentrale Thema des Entwurfs. Indien muss nach Beschluss der 13. Pay Commission das Defizit bis spätestens 2014/15 auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken. Im kommenden Finanzjahr will es der Finanzminister zunächst auf 4,6% reduzieren. Dieses Ziel wird jedoch nicht leicht zu erreichen sein.

Im Finanzjahr 2010/11 konnte das Defizit zwar auf 5,1% statt der geplanten 5,5% gedrückt werden. Die Schulden waren absolut aber um fast 200 Mrd. iR höher als anvisiert, obwohl die Regierung unerwartet hohe Einnahmen aus der Auktion der Lizenzen für das Mobilfunknetz der 3. Generation erzielt hatte. 2011/12 ist nicht mit einer vergleichbaren Finanzspritze zu rechnen.

Erlöse in Höhe von 400 Mrd. iR erhofft sich die Regierung allerdings aus dem Verkauf von Anteilen an staatlichen Unternehmen. Eine vollständige Privatisierung ist nicht vorgesehen; der Staat möchte 51% des Eigentums und die Managementkontrolle behalten. Im Gespräch sind die Firmen Indian Oil, Power Finance Corporation, SAIL, Hindustan Copper und Rashtriya Ispat Nisgam.

Einsparungen sind bei den Treibstoffsubventionen geplant. Diese sollen um 38% beziehungsweise 3,3 Mrd. US$ zurückgefahren werden. Mit welchem Rohstoffpreis er hierbei kalkulierte, verriet der Finanzminister jedoch nicht. Weiter steigende Rohölpreise könnten ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Sollte die wirtschaftliche Entwicklung stützende Maßnahmen der Regierung erfordern, würden die Ausgaben gleichfalls steigen. Risiken bestehen in der hohen Inflation, der Entwicklung der weltweiten Konjunktur, rückläufiger ausländischer Direktinvestitionen, Anzeichen für eine Abschwächung des Wachstums der Industrieproduktion sowie dem Leistungsbilanzdefizit von 3,5% des BIP.

Zentrale Bedeutung hat die Bekämpfung der Inflation, denn diese wird von steigenden Lebensmittelpreisen angetrieben, die weite Teile der Bevölkerung stark belasten. Mehr als 810 Millionen Inder leben laut Weltbank unter der Armutsgrenze. Wie der Finanzminister die ausufernde Inflation kurzfristig bekämpfen möchte, bleibt offen. Einschneidende fiskalische Maßnahmen sind nicht geplant, da diese das Wirtschaftswachstum gefährden könnten. Damit steigt der Druck auf die indische Zentralbank Reserve Bank of India (RBI).

Der Zugang armer Bevölkerungsteile zu Lebensmitteln soll anhand eines angekündigten Nationalen Gesetzes zur Nahrungsmittelsicherheit (National Food Security Bill) verbessert werden. Der Finanzierungsbedarf für das Programm wurde noch nicht genau ermittelt und könnte die öffentlichen Ausgaben weiter erhöhen. Zusätzlich düfte die Koppelung der Löhne im Rahmen des National Rural Employment Guarantee Scheme an die Entwicklung des Konsumentenpreisindex den Staatshaushalt belasten.

Auch die Landwirtschaft selbst wird gefördert, da ein Großteil der Bevölkerung von ihr abhängig ist. Eine der zahlreichen geplanten Maßnahmen in diesem Bereich ist es, die Finanzierungsmöglichkeiten für Farmer zu verbessern. Die Banken werden angehalten, das Kreditvolumen für den Sektor auf 4,8 Bill. iR (+27%) zu erhöhen. Außerdem wird das staatliche Programm zur Aufnahme zinsgünstiger, kurzfristiger Kredite für den Getreideanbau verlängert.

Die Ursache für die gestiegenen Nahrungsmittelpreise liege laut Mukherjee auch am mangelhaften Vertrieb. Die Effizienz der Lebensmittelverarbeitung sowie des Vertriebs sollen in den nächsten Jahren jedoch erhöht werden, weil die Branche aufgrund ihres Beschäftigungs- und Wachstumspotenzials als Zukunftssektor gilt. Es ist daher geplant, weitere Mega Food Parks zu genehmigen, die Kapazitäten der Getreidesilos auszuweiten und Kühlketten aufzubauen. Letztere sollen mit Hilfe staatlicher Kredite gefördert werden. Außerdem erkennt die Regierung künftig Erntelager und Kühlketten als Infrastrukturprojekte an.

Der Haushaltsentwurf sieht steigende Mittel für fast alle Wirtschaftssektoren vor. Der Bereich Verteidigung erhält 1,64 Bill. iR (+12%), Bildung und Gesundheit 521 Mrd. (+24%) beziehungsweise 268 Mrd. iR (+20%). In die Infrastruktur sollen 2,14 Bill. iR (+23%) fließen.

Der Ausbau der mangelhaften Infrastruktur gehört zu den dringlichsten Aufgaben Indiens. Mittelfristig möchte die Regierung die Ausgaben dafür von derzeit 5 bis 6% auf 9% des BIP erhöhen. Sie setzt bei der Umsetzung der Projekte verstärkt auf Public Private Partnership (PPP). Um mehr private Investoren zu gewinnen, will Mukherjee 2011/12 unter anderem einen staatlichen Infrastrukturfonds einrichten, die Obergrenze für Anlagen ausländischer institutioneller Investoren in entsprechende Corporate Bonds erhöhen und steuerfreie Bonds über 300 Mrd. iR auflegen.

Von Investoren geforderte größere Wirtschaftsreformen schob der Minister weiter auf. Dazu zählt auch die lang erwartete Öffnung des Einzelhandels für ausländische Direktinvestitionen. Die Senkung der Einfuhrzölle auf das Niveau der ASEAN-Länder wird ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen. Der Spitzensatz verbleibt bei 10%, allerdings werden die Zollsätze im Mittelfeld (2 bis 3%) auf 2,5% vereinheitlicht.

Die Regelsteuersätze der Service Tax und der Central Excise Duty bleiben unverändert bei 10%. Der Mindestsatz der Excise Duty steigt aber auf 5%, und Ausnahmeregelungen für 130 Waren sollen abgeschafft werden. Der Aufschlag (surcharge) auf die Corporate Tax wird von 7,5 auf 5% gesenkt. Die Minimum Alternate Tax (MAT) wird um 0,5 Prozentpunkte auf 18,5% erhöht und soll auch auf Unternehmen, die in Sonderwirtschaftszonen tätig sind, sowie auf Limited Liability Partnerships ausgeweitet werden. Mukherjee kündigte zudem das Inkrafttreten des Direct Tax Code (DTC) zum 1.4.12 an. In Bezug auf die landesweit einheitliche Waren- und Dienstleistungssteuer (Goods and Services Tax, GST) seien Differenzen zwischen Zentralstaat und den Bundesstaaten weitestgehend beigelegt worden, sodass der Gesetzgebungsprozess vorangetrieben werden könne. Allerdings benannte Mukherjee keinen festen Einführungszeitpunkt für die GST.

Änderungen bei der Einkommensteuer versprechen mehr Geld für Geringverdienende und Senioren. Die Einkommensgrenzen für die Steuerbefreiung dieser zwei Bevölkerungsgruppen wurden erhöht. Gleichzeitig senkte der Minister das Eintrittsalter der für diese Förderung berechtigten Senioren auf 60 Jahre und schuf eine neue Gruppe der über 80-Jährigen mit einer noch höheren Einkommensgrenze. Außerdem verspricht Mukherjee mehr Anreize zur Einzahlung in den staatlichen Pensionsfonds.

Die Reaktionen der Wirtschaft auf den Haushaltsentwurf zeigen Erleichterung, dass die Verbrauchsteuer, die Excise Duty, nicht erhöht wurde, aber auch Skepsis, ob die geplante Senkung des Haushaltsdefizits umgesetzt werden kann. Die Börsianer honorierten den Haushalt mit einem Anstieg des Sensex am Tag der Bekanntgabe um 0,7% und am Folgetag um weitere 1,4%.

शुक्रवार, 8 अगस्त 2014

कहानी म्युल्लर साहब की

ये हैं म्युल्लर साहब। ये अरेट्सरीड क्षेत्र हैं जो बायरन के बिलकुल दक्षिण में पड़ता है। म्युल्लर साहब एक उपकर्मी हैं तथा जो इनकी फ़ेक्टरिओं में बनता है वो आपने सुपरमार्केट में ज़रूर देखा होगा। म्युल्लर साहब दूध के बढ़िया बढ़िया उत्पाद बनाते हैं। असल में तो गाय ही दूध देती है, मगर म्युल्लर साहब इनकी सुंदर पैकिंग करके सुपरमार्केट में लाने का प्रबंध करते हैं ताकि आप इसे खरीद सकें।

म्युल्लर साहब के उत्पाद इतने अच्छे हैं कि बोहलन साहब ने इनका विज्ञापण बना डाला। क्योंकि म्युल्लर साहब एक उपकर्मी हैं तो उन्होंने सोचा क्यों न एक नई फ़ैक्टरी लगाई जाए, वो भी साख्सेन में जो पूर्वी जर्मनी में पड़ता है। असल में तो किसी को भी दूध की एक नई फ़ैक्टरी की ज़रूरत नहीं क्योंकि पहले से ही ऐसी बहुत सी फ़ैक्टरियां हैं जो दूध के उत्पादों का उत्पादन करती हैं। लेकिन म्युल्लर साहब ने फ़िर भी एक नई फ़ैक्टरी बना डाली।

अब क्योंकि साख्सेन में लोग बहुत ग़रीब और बेकार हैं, प्रदेषिय सरकार ने भी नई फ़ैक्टरी के लिए माली मदद दी। अब दूध की फ़ैक्टरिओं में बहुत ज़्यादा लोगों को तो काम दिया नहीं जा सकता। लेकिन म्युल्लर साहब ने अर्ज़ी भरी तथा डाक द्वारा भेज दी। कुछ दिनों बाद साक्सेन की सरकार तथा बरुस्सल से युरोपिय युनियन ने उन्हें 7 करोड़ यूरो का चेक भेज दिया। ये रकम सात शून्य वाला है, अर्थात बहुत ज़्यादा पैसा। आपकी पैसा बचाने की समर्था से कहीं ज़्यादा पैसा।

तो म्युल्लर साहब ने नई फ़ैक्टरी खोली तथा 158 लोगों को काम पर लगाया। वाह म्युल्लर साहब! नई फ़ैक्टरी में म्युल्लर साहब ने इतने उत्पाद बना डाले कि बेचने मुश्किल हो गए क्योंकि वहां पहले से ही कई दूध की फ़ैक्टरिआं तथा उत्पाद मौजूद थे। असल में म्युल्लर साहब को ये पहले से ही मालूम था। मालूम तो साक्सेन की सरकार तथा युरोपिय युनियन वालों को भी पहले से था। ये कोई राज़ नहीं। फ़िर भी उन्होंने उसे पैसा दिया। ये पैसा उनका नहीं आपका है।

ये विडंबना ही सही लेकिन ऐसा ही है। लेकिन म्युल्लर साहब ने किया क्या? नीदर साक्सेन जो कि जर्मनी के दूर उत्तरी ईलाके में है, में म्युल्लर साहब ने 85 बरस पुरानी एक फ़ैक्टरी खरीद रखी थी। अभी नई फ़ैक्टरी के चलते उन्हें इस पुरानी फ़ैक्टरी की ज़रूरत न थी। इस लिए इन्होंने ये फ़ैक्टरी बंद कर दी और 175 लोगों को नौकरी से हाथ धोना पड़ा।

अगर आप स्कूल में अच्छे रहे हैं तो आपने अनुमान लगा लिया होगा कि म्युल्लर साहब को 17 कम लोगों को काम देने के सात करोड़ यूरो मिले। यानि उन्हें एक कर्मी को हटाने के चालीस लाख यूरो मिले। म्युल्लर साहब के मन में अंदर ही अंदर तो लड्डू फूटते हैं लेकिन बाहर से अत्यंत ही दुखी दिखाई दते हैं तथा अपनी प्रेशानियों की दास्तान सुनते फिरते हैं। लेकिन वे इत्मिनान से नहीं बैठते बल्कि और नई तरकीबें सोचते रहते हैं।

आपको वे प्लास्टिक के गिलास तो याद होंगे जिनमें पहले म्युल्लर साहब दूध बेचा करते थे। इनमें आधा लिटर दूध समाता था। लेकिन अभी कुछ समय से म्युल्लर साहब दूध इन गिलासों में नहीं बल्कि कांच की बितलों में बेच रहे हैं। ये अच्छी दिखती हैं, दोबारा भरी जा सकती हैं। वो बात अलग है कि इनमें सिर्फ़ 400ml दूध समाता है तथा कीमत उतनी ही है। यहां भी म्युल्लर साहब कुछ बचत कर रहे हैं। बचत करना तो एक अच्छी बात मानी जाती है।

अब अगर आप पूछें कि ऐसे घटिया इन्सान को पेड़ पर लटका क्यों नहीं दिया जाता तो मैं कहूंगा कि ऐसा करना भी आसान नहीं। लेकिन आप जब अगली बार सुपरमार्केट में जाएं तो म्युल्लर साहब की चीज़ों को पड़ी रहने दें तथा साथ में रखी हुई चीज़ें ख़रीदें। वे भी उतनी ही स्वादिष्ट हैं, सस्ती हैं और शायद एक कंपनी का उत्पाद हैं जिनके लिए 'सामाजिक उत्तरदायतिव' अभी भी कुछ मायने रखता हो।

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दूध सी सफ़ेदी Nirma से आए
रंगीन कपड़ा भी खिल खिल जाए
निरमा ने बांधा समां
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थोड़ा सा पाउडर और झाग ढेर सारा
घर घर के कपड़ों को पल में निखारा
हेमा रेखा जया और सुष्मा
सबकी पसंद निरमा
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तन की मस्ती अधिक सफ़ेदी लाया निरमा Nirma
इसीलिए तो घर घर में आया Nirma
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